Pinnacle EDITION 4.5 ist ein Programm für professionellen
Videoschnitt. Die Anforderungen an die Hardware
sowie auch an den DAU (Dümmster Anzunehmender User) also der, der vor der
Mattscheibe sitzt, sind sehr hoch.
Da ich seit vielen Jahren zuerst Schmalfilm und dann später Videoschnitt gemacht
habe, brauchte ich bisher
nie lang um mit irgendwelcher Software "klarzukommen". So dachte ich auch bei
EDITION.
Weit gefehlt! Die Einarbeitungszeit für eine solche Software
ist weitaus länger als manch einer Geduld aufbringen will.
Ohne mich rühmen zu wollen hat es doch immerhin 8-9 Monate
gedauert bis der erste kleine Film gebrauchbar war.
Die Arbeitsweise bei professionellen Schnittprogrammen ist eine gänzlich Andere
als z.B. bei der Studio-Linie.
Hier wird mit Reels (Rollen) also einfach nur Namen für die
Quellbänder gearbeitet. Man unterscheidet zwischen
Loggen (Voranschau mit Timecodetransfer) und Capturen (Einlesen des Rohmaterials
mit Timecode).
Es gibt eine kaum überschaubare Anzahl von Übergängen und
sonstigen Tools zur Bildbearbeitung.
Fast jedes Tool kann in allen möglichen Eigenschaften individuell Verändert
werden.
Ebenso das Aussehen des Desktop, die Anordnung der Buttons usw...
Wie schon gesagt ist die Hardware auch in einigem gefordert.
Mein "ALDI" PC vom Jan. 2003 hat mittlerweile
2*160GB Festplattem und 2 21" Bildschirme. Gerade die Aufteilung des
Desktop auf 2 Schirme wird schon
von der Version 4.5 unterstützt.
Auf einem Schirm ist die Timeline und der Vorschau (Source) - sowie der
Filmmonitor (Master).
Der andere Bildschirm zeigt im Projekt-Fenster alle Clips als "Fingerprints" an.
Somit ist auch bei einer größeren
Anzahl von Masterclips die Übersicht gewahrt.
Verwendet man die herkömmliche Ein-Schirm Lösung, kann durch
einfachen Tastendruck zwischen
den Anzeigearten gewechselt werden.
Mann muss sich völlig von der Art des Schnitts der Studio
Programme trennen. Hier gibt es Clips, die auf die
Timeline gezogen oder als "sortiertes Paket" hineinkopiert werden. Das Ganze
orientiert sich eben an der
klassischen Filmschnittmethode, wo letztendlich Filmrollen in kleine Abschnitte
"zerschnitten", und nach einer
festgelegten Reichenfolge wieder aneinandergeklebt wurden. Nur eben heutzutage
per Software und nicht
mit der Schere. Viele Arbeitsgänge bei diesem Programm lassen sich eben nur aus
der Historie heraus erklären.
Die weiteren Entwicklungen von Pinnacle wurden Liquid-Edition
genannt. Als wesendliches Merkmal kamen das sog.
DVD Authoring und die Möglichkeit der Bearbeitung von verschiedenen Formaten
hinzu. Innerhalb dieser Versionen
gab es reichlich Probleme. Nicht alles war gleich Lauffähig und auch das Updaten
von der einen auf die andere Version gelang nicht immer.
Nun denn; Mittlerweile ist die Software mit der Version 6.1 m.E. Ausgereift. Die Funktionen und auch die Erstellung von DVD`s ist
fehlerfrei. Man dachte eigentlich käme nur noch das eine oder andere Feature
hinzu......
Fehl Gedacht! Pinnacle wurde an AVID verkauft. Die
Software läuft z.Z. in der Version 7 auf dem Markt und heißt:
Hier ein kurzer Ausschnitt aus der Avid-Homepage:
Ich kann nur hizufügen: Es ist ein mittlerweile ausgereiftes
Programm zum Filmbearbeiten! Die Bedienung ist sicherlich
nicht so einfach wie bei Studio, aber die Möglichkeiten und die Ergebnisse sind
auch nicht zu vergleichen.
Weitere Informationen sind unter den Links zu finden.
Es bleibt nur noch hinzuzufügen: Avid-Liquid wird nicht
weiterentwickelt!
Wenn man in die HD-Filmerei einsteigen will, kommt man um
Adobe Premiere leider nicht herum.